Obwohl Vitiligo oft als Autoimmunerkrankung bezeichnet wird, konnte dies nie mit Sicherheit bestätigt werden. Tatsächlich ist die Ursache von Vitiligo noch nicht bekannt: Verschiedene Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, darunter oxidativer Stress, Vererbung, hormonelle und umweltbedingte Faktoren, Ernährung, Immunsystem und Jahreszeit. Die Studien von Dr. Bordignon bestätigen, dass die Hauptursache für Vitiligo außerhalb des Immunsystems liegt, und zwar genauer gesagt in der Wirkung eines Proteins namens MIA (Melanoma Inhibitory Activity), das in der Haut von erwachsenen Patienten und Kindern, die von Vitiligo betroffen sind, vorhanden ist. Es wird von dem Melanozyten selbst produziert, obwohl der Grund noch nicht bekannt ist. Die Rolle der genetischen Veranlagung für die Entwicklung von Vitiligo, die zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben zum Ausdruck kommt, scheint bestätigt zu sein: Bei Erwachsenen tritt sie häufig nach starkem Stress auf, der den biologischen Mechanismus der Proteinproduktion auslöst.

Die in den renommiertesten wissenschaftlichen Publikationen der Welt veröffentlichten Studien von Dr. Bordignon haben bestätigt, dass das MIA-Protein immer in der Haut von Patienten mit Vitiligo vorhanden ist: Es wirkt, indem es die Adhäsion von Melanozyten untergräbt, d. h. der Zellen, die Melanin, das natürliche Pigment unserer Haut, produzieren. Aber was verursacht den weißen Fleck? Das von den Melanozyten produzierte MIA-Protein wendet sich gegen sie und agiert wie eine Schere, wodurch die Adhäsionsmoleküle zwischen den Melanozyten (die so genannten Integrine) und der Basalmembran (der Struktur, die die Epidermis von der Dermis trennt und auf der die Melanozyten liegen) zerbrechen. Dadurch kommt es zur vollständigen Ablösung der pigmentierten Zellen, die den betroffenen Teil der Haut verlassen, ihr vollständig das Melanin entziehen und demzufolge die weißen Flecken entstehen lassen. Ein Hautpeeling tut sein Übriges: Die Hautpartien mit Vitiligo sind nämlich diejenigen, die am stärksten der Reibung ausgesetzt sind.

All dies geschieht jedoch, ohne die körpereigene Immunabwehr zu aktivieren: Weiße Hautflecken rufen weder Juckreiz noch Brennen oder andere Symptome hervor, sondern beschränken sich lediglich auf den Farbunterschied zur umgebenden gesunden Haut. Tatsächlich ist die Haut vollkommen gesund. Aus diesem Grund richteten sich die Studien von Dr. Bordignon auf neue Forschungen aus.

Da die biologischen Mechanismen, die das MIA-Protein auslösen, noch nicht geklärt sind, ist es schwierig, über Prävention im Allgemeinen zu sprechen. Ein gesunder, ausgewogener Lebensstil und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, können jedoch den entscheidenden Unterschied machen.